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„Essensabfall hab ich nicht“ – Wie gemeinsames Kochen dabei hilft, Lebensmittel nicht wegwerfen zu müssen

Zum richtigen Zeitpunkt

 

Acht Wochen lang hat mich das Selbstexperiment „Essensabfall hab ich nicht“ in meinem tagtäglichen Leben begleitet.  Dabei ging es darum möglichst wenig, oder im Optimalfall, überhaupt keinen, Essensabfall zu haben und somit auch den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. Die Erfahrungen, Emotionen, Erfolge, Misserfolge und Lehren, die ich dabei gemacht habe, möchte ich hier nun mit euch teilen.                                                                         

Die Frage, wie ich zur Teilnahme an diesem Experiment gekommen bin, ist leicht zu beantworten. Aufgrund meines Studiums habe ich mit dem „Quartier Zukunft“ zusammengearbeitet. Diese Kooperation beinhaltete, sich eines der Selbstexperimente des Projekts „Klimaschutz gemeinsam wagen!“ anzunehmen. Endlich hatte ich dadurch auch eine Möglichkeit und einen Rahmen gefunden, in dem ich umweltbewusster leben konnte. Dies war etwas, nachdem ich schon lange gesucht hatte.

Zuversichtliche Ziele

 

Die Vorbereitung des Experiments verlief verheißungsvoll. Eine Woche war dazu angedacht, den normalen Tagesablauf zu dokumentieren, ohne etwas am bisherigen Verhalten zu verändern – die sogenannte Basiswoche. Dabei habe ich festgestellt, dass mein Essensabfall (in Gramm) schon deutlich geringer war als der des durchschnittlichen Deutschen. Meine Erwartungen für die folgenden Wochen waren daher, den Abfall auf 0g zu reduzieren. Dies wollte ich durch bewusstes Einkaufen, Food-sharing und kreative Resteverwertung erreichen. Auch wenn das Ziel ambitioniert war, war ich zuversichtlich, dass ich es erreichen kann.

 

Mit neuen Strategien experimentieren und Essen retten

 

Dann begann das Experiment, und die ersten drei Wochen verliefen alle sehr unterschiedlich. Während ich in der ersten Woche kaum Essensabfall und viel Zeit, mich um das Experiment zu kümmern, hatte, musste ich am Ende der zweiten Woche feststellen, dass ich über dem Durschnitt in Deutschland lag. Ich war enttäuscht und habe mich gefragt woran das lag. War ich zu gestresst, um mich mit dem Experiment zu beschäftigen? Trotz einer besseren dritten Woche, zog ich ein zwischenzeitliches Fazit. Meine Strategie schien nicht optimal. Ich wollte etwas verändern (z.B. mich mit anderen austauschen, die das Experiment auch durchführten). Ich war trotzdem motiviert, die letzten Wochen erfolgreich zu bestreiten. Mein größter Erfolg war dann die sechste Woche, in der ich es nicht nur geschafft habe keinen Essensabfall zu haben, sondern auch Essen zu „retten“. Mein Mitbewohner war verreist und hatte einiges an Essen im Kühlschrank gelassen.

Gemeinsam ist man stärker

 

Keinen Essensabfall hatte ich auch dadurch, dass ich nach Hause zu meiner Familie gefahren bin. Dort ist der große Unterschied zu meinem regulären Leben, dass wir Lebensmittel gemeinsam verbrauchen und ich nicht für mich alleine einkaufe. Dies war einer der wichtigsten Erfahrungen des Experiments. Es ist deutlich einfacher nachhaltig zu leben, wenn man nicht auf sich allein gestellt ist. In den letzten zwei Wochen war ich dann endgültig im Experiment angekommen. Essensabfall zu vermeiden war ein Bestandteil meines Alltags geworden. Auch wenn es nicht immer erfolgreich verlief, war ich mit dem Resultat des Experiments zufrieden. Es hat mir gezeigt, dass ich auf individueller Ebene etwas verändern und Einfluss haben kann.      

                                                                                                                          

Meine persönliche Aussicht

 

Auch wenn das Experiment nun vorbei ist und der leitende Rahmen fehlt, will ich in Zukunft so viel Essensabfall wie möglich vermeiden. Dafür war das Experiment ein guter Startpunkt. Ich habe nicht nur viel über einen nachhaltigen Umgang mit unseren Lebensmitteln gelernt, sondern auch persönlich etwas dazugewonnen. Es ist motivierend, wenn man sich ein Ziel setzt und versucht dieses einzuhalten.

Kontakt

Karlsruher Transformations­zentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel

lastenrad@transformationszentrum.org

 

 

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